Zuletzt aktualisiert: 08.11.2025

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Zusammenfassung: Immobilien als Altersvorsorge bieten Mieteinnahmen, Inflationsschutz und Steuervorteile. Aktuell liegen die Bauzinsen zwischen 3,3 und 3,8 Prozent, während Mietrenditen durchschnittlich 4 Prozent erreichen. Entscheidend sind ausreichend Eigenkapital, die richtige Lage und eine solide Finanzierung. Nicht für jeden ist diese Form der Altersvorsorge die beste Wahl.

Warum Immobilien für die Altersvorsorge interessant sind

Die gesetzliche Rente allein reicht für viele Menschen nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Die durchschnittliche Rentenlücke zwischen letztem Gehalt und tatsächlicher Rente liegt oft bei mehreren hundert Euro pro Monat. Immobilien können diese Lücke schließen und bieten mehrere Vorteile gegenüber klassischen Anlageformen.

Mieteinnahmen als passive Einkommens­quelle im Alter

Eine vermietete Immobilie generiert monatliche Mieteinnahmen, die im Ruhestand das verfügbare Einkommen deutlich erhöhen. Anders als bei der gesetzlichen Rente fließt dieses Geld unabhängig von politischen Entscheidungen oder demografischen Entwicklungen. Die Miete kannst du direkt verwenden oder reinvestieren.

In den 50 größten deutschen Städten liegt die durchschnittliche Bruttomietrendite bei 4,01 Prozent (Stand: 1. Halbjahr 2025). Das bedeutet: Bei einer Immobilie im Wert von 300.000 Euro kannst du mit etwa 12.000 Euro Mieteinnahmen pro Jahr rechnen. Nach Abzug von Kosten für Instandhaltung, Hausverwaltung und Rücklagen bleiben oft 6.000 bis 8.000 Euro Nettoertrag.

Die Mieteinnahmen steigen zudem tendenziell mit der Inflation. Während deine gesetzliche Rente real oft an Kaufkraft verliert, passen sich Mieten dem allgemeinen Preisniveau an. Große Wohnungsunternehmen wie Vonovia und LEG planen für 2025 Mieterhöhungen von 4 bis 5 Prozent. Diese Dynamik macht Immobilien zu einer inflationsgeschützten Einkommensquelle.

Inflationsschutz durch Sachwertanlage

Immobilien gehören zu den Sachwerten und bieten einen natürlichen Schutz vor Inflation. Während Geld auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto an Kaufkraft verliert, steigen Immobilienwerte langfristig meist mit der Inflationsrate oder darüber. Der durchschnittliche Kaufpreis für Bestandswohnungen in den 50 größten deutschen Städten liegt bei 3.496,64 Euro pro Quadratmeter (Stand: 1. Halbjahr 2025).

Die Wertsteigerung ist besonders in gefragten Lagen deutlich. In den letzten zehn Jahren haben sich die Immobilienpreise in vielen deutschen Städten verdoppelt. Auch wenn solche Steigerungsraten in Zukunft nicht zu erwarten sind, bleibt die grundsätzliche Wertentwicklung positiv. Experten gehen davon aus, dass die Preise aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage und des knappen Angebots weiter moderat steigen werden.

Ein weiterer Vorteil: Schulden verlieren durch Inflation ebenfalls an Wert. Wenn du heute 300.000 Euro Kredit aufnimmst und die Inflation bei 2 Prozent pro Jahr liegt, sind diese 300.000 Euro in 20 Jahren real nur noch etwa 200.000 Euro wert. Du tilgst den Kredit also mit entwertetem Geld, während die Immobilie ihren Wert behält oder steigert.

Steuerliche Vorteile bei Vermietung

Vermietete Immobilien bieten erhebliche steuerliche Vorteile, die deine Rendite deutlich verbessern können. Du kannst zahlreiche Kosten als Werbungskosten von deinen Mieteinnahmen abziehen und damit deine Steuerlast senken. Dazu gehören Zinsen für den Immobilienkredit, Grundsteuer, Versicherungen, Verwaltungskosten und Instandhaltungsaufwendungen.

Besonders attraktiv ist die Abschreibung der Immobilie. Du kannst jährlich 2 Prozent des Kaufpreises für das Gebäude über 50 Jahre steuerlich geltend machen. Bei einer Immobilie im Wert von 300.000 Euro (davon 80 Prozent Gebäudeanteil) sind das 4.800 Euro pro Jahr, die du von deinen Mieteinnahmen abziehen kannst. Diese Abschreibung ist rein buchhalterisch und mindert nur deine Steuerlast, nicht aber deinen tatsächlichen Vermögensbestand.

In den ersten Jahren einer Immobilienfinanzierung übersteigen die Werbungskosten oft die Mieteinnahmen. Du erzielst dann einen steuerlichen Verlust, den du mit anderen Einkünften verrechnen kannst. Dadurch zahlst du insgesamt weniger Steuern. Erst wenn der Kredit weitgehend getilgt ist und die Zinskosten sinken, wird die Vermietung steuerlich positiv. Dann hast du aber auch höhere Nettoeinnahmen für deine Altersvorsorge.

Die Finanzierung clever planen

Die Finanzierung ist das Fundament einer erfolgreichen Immobilieninvestition. Ohne durchdachtes Konzept kann aus der erhofften Altersvorsorge schnell eine finanzielle Belastung werden. Drei Faktoren sind dabei entscheidend: das aktuelle Zinsniveau, dein Eigenkapital und die Struktur des Darlehens.

Aktuelle Zinsen und ihre Bedeutung

Die Bauzinsen bewegen sich im November 2025 in einem Korridor zwischen 3,3 und 3,8 Prozent für eine zehnjährige Zinsbindung. Das klingt im Vergleich zu den Nullzinsjahren 2020/2021 hoch, ist historisch betrachtet aber moderat. Vor 15 Jahren waren Zinsen von 5 Prozent oder mehr normal. Die aktuellen Zinsen liegen bei durchschnittlich 3,67 Prozent für eine zehnjährige und 3,86 Prozent für eine 15-jährige Sollzinsbindung (Stand: September 2025).

Jedes Zehntel Prozentpunkt macht bei großen Darlehenssummen einen erheblichen Unterschied. Bei 300.000 Euro Kredit über zehn Jahre bedeuten 0,3 Prozentpunkte Zinsunterschied etwa 9.000 Euro mehr oder weniger an Zinskosten. Deshalb lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und die Konditionen genau zu vergleichen.

Die Zinsbindung sollte zur aktuellen Zinssituation passen. Bei den derzeitigen Zinsen empfehlen Experten eine mittlere bis lange Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren. So sicherst du dir das aktuelle Niveau für einen langen Zeitraum und schützt dich vor möglichen Zinsanstiegen bei der Anschlussfinanzierung. Mit meinem Immobilienrechner kannst du verschiedene Szenarien durchrechnen und die monatliche Belastung für unterschiedliche Zinssätze und Tilgungsraten ermitteln.

Eigenkapital als Erfolgsfaktor

Eigenkapital ist der wichtigste Hebel für günstige Finanzierungskonditionen. Je mehr du selbst einbringst, desto niedriger ist dein Zinssatz. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote liegt bei etwa 14,43 Prozent, wobei Käufer zunehmend mehr Eigenkapital einbringen (Stand: März 2025). Experten empfehlen mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital.

Der Beleihungsauslauf beschreibt das Verhältnis von Darlehen zum Immobilienwert. Bei 80 Prozent Beleihung finanziert die Bank 80 Prozent des Wertes, du bringst 20 Prozent Eigenkapital ein. Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto besser dein Zinssatz. Bei 60 Prozent Beleihung können Zinsaufschläge von bis zu 0,8 Prozentpunkten entfallen. Bei einer Vollfinanzierung mit 100 Prozent Beleihung zahlst du dagegen oft 1 Prozentpunkt mehr Zinsen.

Zum Eigenkapital zählen nicht nur Geld auf Konten und Sparbüchern, sondern auch Wertpapiere, Lebensversicherungen oder vorhandene Immobilien. Wichtig ist die kurzfristige Verfügbarkeit. Festgeld kann zwar als Eigenkapital angerechnet werden, steht aber erst nach Ablauf der Frist zur Verfügung. Plane zudem einen Puffer für Kaufnebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar und Makler ein. Diese liegen je nach Bundesland zwischen 10 und 15 Prozent des Kaufpreises.

Kreditlaufzeit und Tilgung richtig wählen

Die Tilgungsrate bestimmt, wie schnell du schuldenfrei wirst und wie hoch deine monatliche Belastung ist. Eine höhere Tilgung bedeutet schnelleren Schuldenabbau, aber auch höhere Monatsraten. Eine niedrigere Tilgung entlastet dich kurzfristig, verlängert aber die Kreditlaufzeit und erhöht die Gesamtzinskosten.

Bei den aktuellen Zinsen empfehlen Experten eine Anfangstilgung von mindestens 2 Prozent. Die durchschnittliche Darlehenssumme liegt bei 319.000 Euro (Stand: März 2025). Bei dieser Summe mit 3,7 Prozent Zinsen und 2 Prozent Tilgung ergibt sich eine monatliche Rate von etwa 1.520 Euro. Die sogenannte Standardrate für 300.000 Euro Darlehen beträgt 1.420 Euro (Stand: März 2025).

Wichtig: Bei einem Annuitätendarlehen bleibt deine Rate gleich, aber die Zusammensetzung ändert sich. Anfangs zahlst du vor allem Zinsen, mit der Zeit steigt der Tilgungsanteil automatisch. Nach zehn Jahren mit 2 Prozent Anfangstilgung hast du bei den aktuellen Zinsen etwa 25 Prozent der Kreditsumme getilgt. Für die Restschuld benötigst du dann eine Anschlussfinanzierung.

Viele Banken bieten Sondertilgungsrechte an. Du kannst dann jährlich einen bestimmten Betrag zusätzlich tilgen, ohne Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen. Das beschleunigt den Schuldenabbau erheblich. Prüfe auch Optionen für Tilgungssatzwechsel. So kannst du die Rate bei Bedarf anpassen, wenn sich deine finanzielle Situation ändert.

Mietrendite realistisch einschätzen

Die Mietrendite ist die zentrale Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit deiner Immobilieninvestition. Sie zeigt, wie viel Ertrag du im Verhältnis zum eingesetzten Kapital erzielst. Ohne realistische Einschätzung der zu erwartenden Rendite kann deine Altersvorsorge schnell zum Verlustgeschäft werden.

Was ist eine gute Mietrendite

Die Bruttomietrendite errechnet sich aus der Jahreskaltmiete geteilt durch den Kaufpreis. Bei 12.000 Euro Jahreskaltmiete und einem Kaufpreis von 300.000 Euro ergibt das 4 Prozent. Die Nettomietrendite berücksichtigt zusätzlich alle Kosten wie Instandhaltung, Hausverwaltung, Versicherungen und Rücklagen. Sie liegt meist 1,5 bis 2 Prozentpunkte unter der Bruttorendite.

In den Top-8-Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart liegt die durchschnittliche Mietrendite bei 3,5 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau (Stand: 1. Halbjahr 2024). Das klingt bescheiden, doch vergiss nicht: Du hebst einen Teil mit Fremdkapital. Dein eingesetztes Eigenkapital arbeitet deutlich rentabler.

Eine Beispielrechnung verdeutlicht das: Du kaufst eine Immobilie für 300.000 Euro und bringst 60.000 Euro Eigenkapital ein. Die Bank finanziert 240.000 Euro. Die Nettomietrendite beträgt 2,5 Prozent, also 7.500 Euro pro Jahr. Davon gehen 8.880 Euro Zinsen ab (3,7 Prozent auf 240.000 Euro). Deine Eigenkapitalrendite ist trotz negativem Cashflow positiv, weil du durch die Tilgung Vermögen aufbaust. Nach 20 Jahren ist die Immobilie abbezahlt und wirft 7.500 Euro Nettoertrag ab – bezogen auf dein eingesetztes Eigenkapital von 60.000 Euro eine Rendite von 12,5 Prozent.

Vergleich Mietrenditen in deutschen Städten nach Region
6,8%
Höchste Rendite Ostdeutschland (Hoyerswerda)
4,0%
Durchschnitt B- und C-Städte
3,0%
München (niedrigste unter Metropolen)
Wichtig zu wissen
Ostdeutsche Städte bieten die höchsten Mietrenditen, sind aber mit strukturellen Risiken wie Bevölkerungsrückgang verbunden. B- und C-Städte kombinieren attraktive Renditen mit überschaubaren Risiken. Metropolen haben niedrigere Renditen, dafür aber höhere Wertstabilität und geringe Leerstandsrisiken.
Quelle: ImmoScout24 Analysen 2024/2025

Regionale Unterschiede bei den Renditen

Die Mietrenditen variieren erheblich zwischen verschiedenen Städten und Regionen. In teuren Metropolen sind die Kaufpreise hoch, während die Mieten nicht proportional mithalten. In kleineren Städten ist es umgekehrt: günstigere Kaufpreise bei soliden Mieten führen zu höheren Renditen.

Die höchsten Mietrenditen findest du in ostdeutschen Städten. Hoyerswerda erreicht 6,8 Prozent, Görlitz 6,9 Prozent und Dessau-Roßlau 7 Prozent. Diese hohen Werte sind aber mit Risiken verbunden. Viele dieser Städte haben strukturelle Probleme wie Bevölkerungsrückgang, hohe Arbeitslosigkeit und Leerstand. Die hohe Rendite ist also auch eine Risikoprämie.

In den Metropolen sieht es anders aus: Köln führt mit 4 Prozent Mietrendite bei Bestandswohnungen, Berlin bietet 3,6 Prozent bei Neubauten. Frankfurt und München liegen bei 3 bis 3,4 Prozent. Die niedrigeren Renditen werden aber durch mehr Sicherheit kompensiert. Die Nachfrage nach Wohnraum ist konstant hoch, Leerstandsrisiken gering und die Wertsteigerungs­chancen gut.

B- und C-Städte bieten oft den besten Kompromiss. Die Mietrendite bei Bestandswohnungen liegt bei 4 Prozent, im Neubau bei 3,4 Prozent. Städte wie Jena, Kaiserslautern oder Bremerhaven kombinieren attraktive Renditen mit überschaubaren Risiken. Sie haben stabile Arbeitsmärkte, Universitäten oder gute Infrastruktur, aber deutlich niedrigere Kaufpreise als Metropolen.

Nebenkosten nicht vergessen

Viele Immobilienanfänger unterschätzen die laufenden Kosten einer Vermietung. Die Bruttomietrendite suggeriert oft höhere Erträge als tatsächlich übrig bleiben. Rechne mit folgenden Positionen: Hausverwaltung kostet etwa 20 bis 30 Euro pro Monat, Instandhaltungs­rücklagen solltest du mit 1 Euro pro Quadratmeter und Monat kalkulieren. Bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung sind das bereits 80 Euro.

Versicherungen wie Wohngebäude­versicherung schlagen mit 200 bis 400 Euro pro Jahr zu Buche. Grundsteuer variiert stark je nach Gemeinde, bewegt sich aber meist zwischen 200 und 600 Euro jährlich. Nicht umlegbare Betriebskosten wie Hausmeister oder Gartenpflege kommen hinzu. Bei selbstverwalteten Objekten sparst du zwar die Verwaltungsgebühr, investierst aber Zeit für Mieterkommunikation und Organisation.

Größere Reparaturen wie eine neue Heizung, Dachsanierung oder Balkonsanierung können schnell 10.000 bis 30.000 Euro kosten. Auch wenn du dafür Rücklagen bildest, belasten solche Ausgaben deine Liquidität. Plane deshalb immer einen Sicherheitspuffer ein. Experten empfehlen mindestens 10.000 bis 15.000 Euro zusätzliche Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben.

Ein weiterer Kostenfaktor: Mietausfälle. Auch bei sorgfältiger Mieterauswahl kann es zu Zahlungsschwierigkeiten oder Leerstand kommen. Durchschnittlich solltest du mit 2 bis 3 Prozent Leerstand kalkulieren. Bei einer Miete von 1.000 Euro pro Monat sind das 240 bis 360 Euro Einnahmeverlust pro Jahr. Diese Puffer musst du in deine Renditeberechnung einpreisen.

Immobilien ohne Eigenkapital finanzieren

Nicht jeder kann 60.000 bis 100.000 Euro Eigenkapital aufbringen. Die gute Nachricht: Auch ohne Eigenkapital ist eine Immobilienfinanzierung möglich. Die schlechte Nachricht: Sie ist teurer und risikoreicher als eine klassische Finanzierung mit Eigenkapitalanteil.

Vollfinanzierung – Chancen und Risiken

Bei einer Vollfinanzierung übernimmt die Bank 100 Prozent des Kaufpreises. Manche Banken finanzieren sogar die Kaufnebenkosten mit, dann spricht man von einer 110-Prozent-Finanzierung. Der große Vorteil: Du kannst sofort investieren, ohne Jahre auf ausreichend Eigenkapital zu sparen. Besonders für junge Familien mit gutem Einkommen aber wenig Vermögen kann das sinnvoll sein.

Die Kehrseite: Der Zinssatz liegt bei Vollfinanzierungen etwa 0,5 bis 1 Prozentpunkt über dem Zinssatz mit Eigenkapital. Bei 300.000 Euro Kredit bedeutet das 1.500 bis 3.000 Euro mehr Zinskosten pro Jahr. Über die gesamte Laufzeit summiert sich das auf mehrere zehntausend Euro. Zudem ist die monatliche Belastung höher, weil du mehr Kredit tilgen musst.

Das größte Risiko ist die fehlende Sicherheitsmarge. Wenn die Immobilienpreise fallen, gerätst du schnell in eine Situation, wo der Kreditbetrag höher ist als der Immobilienwert. Bei einem Notverkauf bliebe Restschuld übrig. Auch bei Mietausfall oder unerwarteten Reparaturen fehlt dir der finanzielle Puffer. Die Bank verlangt daher meist höhere Tilgungsraten von 3 Prozent oder mehr.

Vergleich: Finanzierung mit vs. ohne Eigenkapital
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Kriterium Mit Eigenkapital (30%) Vollfinanzierung (0%)
Kaufpreis Immobilie 300.000 € 300.000 €
Eigenkapital 90.000 € (30%) 0 € (0%)
Darlehens­summe 210.000 € 300.000 €
Zinssatz (10 Jahre) 3,4% p.a. 4,2% p.a.
Anfangs­tilgung 2,0% 3,0%
Monatliche Rate 945 € 1.800 €
Zinskosten (10 Jahre) 60.200 € 104.400 €
Restschuld nach 10 Jahren 142.600 € 219.600 €
Gesamtkosten bis zur Tilgung ca. 92.000 € Zinsen ca. 175.000 € Zinsen
Risiko bei Wert­verlust Niedrig (Eigenkapital-Puffer) Hoch (keine Sicherheits­marge)
Fazit: Eigenkapital spart langfristig viel Geld
Die Vollfinanzierung kostet über die Laufzeit rund 83.000 Euro mehr an Zinsen als eine Finanzierung mit 30 Prozent Eigenkapital. Zudem ist die monatliche Belastung mit 1.800 Euro fast doppelt so hoch. Vollfinanzierungen eignen sich nur für Menschen mit sehr hohem und sicherem Einkommen, die bereit sind, das erhöhte Risiko zu tragen.
Quelle: Eigene Berechnungen basierend auf aktuellen Zinssätzen November 2025

Voraussetzungen für 100-Prozent-Finanzierung

Banken vergeben Vollfinanzierungen nur an Kreditnehmer mit sehr guter Bonität. Das bedeutet: unbefristeter Arbeitsvertrag, stabiles Einkommen deutlich über dem Durchschnitt und makelloser Schufa-Score. Dein Nettoeinkommen sollte die Kreditrate mindestens um 1.000 Euro übersteigen. Bei Selbstständigen sind die Anforderungen noch strenger – meist verlangen Banken mehrere Jahre positive Jahresabschlüsse.

Die Immobilie selbst muss erstklassig sein. Banken finanzieren Vollfinanzierungen bevorzugt bei Neubauten oder gut erhaltenen Bestandsimmobilien in gefragten Lagen. Bei sanierungsbedürftigen Objekten oder Immobilien in strukturschwachen Regionen wird es schwierig. Die Lage sollte langfristig Wertstabilität versprechen, idealerweise in Großstädten oder prosperierenden Mittelzentren.

Auch deine bisherige finanzielle Disziplin zählt. Kannst du nachweisen, dass du bisher konsequent gespart hast, wertet die Bank das positiv. Vorhandenes Vermögen in Wertpapieren oder Lebensversicherungen, das du nicht einsetzen möchtest, erhöht deine Kreditwürdigkeit. Manche Banken verlangen zusätzliche Sicherheiten wie Bürgschaften oder die Abtretung von Lebensversicherungen.

Wann sich Vollfinanzierung lohnen kann

Eine Vollfinanzierung macht Sinn, wenn du jung bist und viel Zeit zum Schuldenabbau hast. Mit 30 Jahren und 35 Jahren Resterwerbszeit kannst du einen Kredit in Ruhe tilgen. Die Alternative wäre, erst 10 Jahre zu sparen und dann mit 40 zu kaufen. In diesen 10 Jahren steigen aber womöglich die Immobilienpreise um 20 bis 30 Prozent. Der gesparte Eigenkapitalaufwand wird durch höhere Kaufpreise zunichte gemacht.

Auch bei sehr niedrigen Mieten im Vergleich zur Kreditrate kann Vollfinanzierung attraktiv sein. Wenn du derzeit 800 Euro Miete zahlst und eine vergleichbare Immobilie für 1.200 Euro Kreditrate kaufen könntest, ist die Mehrbelastung überschaubar. Nach 30 Jahren gehört dir die Immobilie, während du als Mieter nichts hättest außer Quittungen.

Ein weiteres Szenario: Du hast Eigenkapital, möchtest es aber anders einsetzen. Vielleicht in ETFs investieren oder als Liquiditätsreserve behalten. Wenn du mit deinen Wertpapieren 6 bis 8 Prozent Rendite erzielst und der Immobilienkredit nur 4 Prozent kostet, kannst du durch die Vollfinanzierung sogar profitieren. Diese Rechnung funktioniert aber nur mit ausreichend Risikobereitschaft und Finanzwissen.

Grundsätzlich gilt: Vollfinanzierungen sind anspruchsvoll und verlangen eiserne Disziplin. Du musst über Jahrzehnte die höheren Raten stemmen und darfst keine finanziellen Überraschungen erleben. Nur wer ein sehr sicheres Einkommen und einen langen Atem hat, sollte diesen Weg gehen. Für die meisten Anleger ist eine klassische Finanzierung mit 20 bis 30 Prozent Eigenkapital die bessere Wahl.

Die richtige Immobilie auswählen

Die beste Finanzierung nützt nichts, wenn die Immobilie nicht passt. Lage, Zustand und Ausstattung entscheiden darüber, ob du langfristig Mieter findest, welche Rendite du erzielst und wie sich der Wert entwickelt. Drei Faktoren sind dabei entscheidend.

Standort als wichtigster Faktor

Die Lage ist und bleibt das wichtigste Kriterium beim Immobilienkauf. Eine mittelmäßige Immobilie in Top-Lage schlägt eine Top-Immobilie in mittelmäßiger Lage. Prüfe die Infrastruktur: Wie gut sind öffentliche Verkehrsmittel erreichbar? Gibt es Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte in der Nähe? Je besser die Anbindung, desto gefragter die Wohnung.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Region ist entscheidend für langfristige Wertstabilität. Städte mit diversifizierten Arbeitsmärkten, Universitäten und Zukunftsbranchen bieten mehr Sicherheit als Orte, die von einer Branche abhängen. München, Frankfurt oder Hamburg haben seit Jahrzehnten stabile Nachfrage. Aber auch Mittelstädte wie Freiburg, Münster oder Regensburg entwickeln sich gut.

Achte auf die Mikrolage – also das direkte Wohnumfeld. Ist die Straße stark befahren? Gibt es Grünflächen und Parks? Wie sieht es mit Lärm aus? Eine ruhige Nebenstraße in guter Wohnlage ist deutlich attraktiver als eine Hauptverkehrsstraße. Auch die Nachbarschaft zählt: Ein gepflegtes Umfeld mit intakten Häusern signalisiert Wertbeständigkeit.

Kaufpreisentwicklung nach Lage: Metropolen vs. B-Städte
Top-8-Metropolen
B- und C-Städte
Wichtig zu wissen
Die Kaufpreise in Metropolen liegen deutlich über denen in B- und C-Städten. Während die Preise in Metropolen 2020-2024 um durchschnittlich 1,65 Prozent pro Halbjahr stiegen, verzeichneten B-Städte moderate Steigerungen. Der Preisunterschied macht B-Städte für Einsteiger attraktiver, während Metropolen mehr Wertstabilität bieten.
Quelle: ImmoScout24 WohnBarometer 2020-2025

Neubau oder Bestandsimmobilie

Neubauten bieten moderne Ausstattung, niedrige Nebenkosten durch gute Dämmung und kaum Instandhaltungsaufwand in den ersten Jahren. Die Energieeffizienz ist ein großer Vorteil: Niedrige Heizkosten machen die Wohnung für Mieter attraktiv. Zudem erfüllen Neubauten alle aktuellen Standards und Vorschriften. Die höheren Kaufpreise relativieren sich durch geringere Folgekosten.

Bestandsimmobilien sind günstiger im Einkauf und bieten oft mehr Charme. Gründerzeithäuser mit hohen Decken oder Altbauten in zentralen Lagen haben ihren Reiz. Allerdings musst du mit höherem Renovierungsbedarf rechnen. Heizungen, Fenster oder Elektrik können sanierungsbedürftig sein. Kalkuliere mindestens 15.000 bis 30.000 Euro für größere Modernisierungen in den ersten Jahren ein.

Die Energieeffizienz ist bei Bestandsimmobilien oft schlechter. Hohe Heizkosten schrecken Mieter ab und mindern deine Vermietbarkeit. Prüfe den Energieausweis genau: Liegt der Verbrauch über 150 kWh pro Quadratmeter und Jahr, sind energetische Sanierungen sinnvoll. Das kostet zwar Geld, steigert aber Wert und Vermietbarkeit erheblich. Zudem gibt es KfW-Förderungen für energetische Sanierungen.

Größe und Ausstattung für Vermietbarkeit

Die Größe der Wohnung beeinflusst Nachfrage und Rendite. Einzimmerwohnungen unter 30 Quadratmetern haben zwar hohe Quadratmetermieten, aber nur eine kleine Zielgruppe. Luxuswohnungen über 120 Quadratmeter finden ebenfalls nur wenige Mieter. Am gefragtesten sind Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmetern.

Die Ausstattung sollte zeitgemäß, aber nicht übertrieben sein. Mieter erwarten eine moderne Einbauküche, ein vernünftiges Bad und solide Bodenbeläge. Luxusausstattung wie Marmorbäder oder Designerküchen zahlen sich bei der Vermietung selten aus. Besser ist ein guter Standard, der breit vermietbar ist. Ein Balkon oder eine Terrasse erhöht die Attraktivität deutlich, besonders in Städten.

Wichtig ist auch der Grundriss. Offene Wohnküchen sind modern und beliebt, lange Flure mit vielen kleinen Zimmern wirken altbacken. Lichtdurchflutete Räume mit großen Fenstern kommen besser an als dunkle Zimmer nach Norden. Ein Aufzug ist bei Wohnungen ab dem dritten Stock ein Muss, im Erdgeschoss kann er vernachlässigt werden. Denke auch an Parkmöglichkeiten: Ein Stellplatz oder eine Garage steigert die Vermietbarkeit in vielen Regionen erheblich.

Steuerliche Aspekte nutzen

Die steuerlichen Rahmenbedingungen machen Immobilien als Kapitalanlage oft erst rentabel. Ohne die Möglichkeit, Kosten abzusetzen und Abschreibungen zu nutzen, wäre die Nettorendite deutlich geringer. Drei Bereiche sind dabei besonders wichtig.

Abschreibungen bei vermieteten Immobilien

Du kannst den Gebäudewert deiner Immobilie über 50 Jahre mit 2 Prozent pro Jahr abschreiben. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro entfallen etwa 240.000 Euro auf das Gebäude (80 Prozent), der Rest auf den Grundstücksanteil. Das bedeutet: 4.800 Euro jährliche Abschreibung. Diese Summe ziehst du von deinen Mieteinnahmen ab, obwohl sie keine reale Ausgabe ist.

Ein Beispiel verdeutlicht die Wirkung: Du vermietest eine Wohnung für 12.000 Euro pro Jahr. Nach Abzug von 4.800 Euro Abschreibung, 8.880 Euro Zinsen und 2.000 Euro sonstigen Kosten machst du einen steuerlichen Verlust von 3.680 Euro. Diesen Verlust kannst du mit anderen Einkünften verrechnen und so Steuern sparen. Bei einem Grenzsteuersatz von 35 Prozent sparst du rund 1.290 Euro Steuern.

Für denkmalgeschützte Immobilien gibt es erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten. In den ersten acht Jahren kannst du 9 Prozent der Sanierungskosten abschreiben, in den folgenden vier Jahren nochmals 7 Prozent. Das macht Denkmalimmobilien steuerlich besonders attraktiv, erfordert aber hohe Investitionen und viel Aufwand. Die Sanierung muss den Vorgaben der Denkmalbehörde entsprechen.

Werbungskosten geltend machen

Fast alle Kosten rund um die vermietete Immobilie kannst du als Werbungskosten absetzen. Dazu gehören die Darlehenszinsen – meist der größte Posten. Bei 240.000 Euro Kredit und 3,7 Prozent Zinsen sind das jährlich 8.880 Euro. Hinzu kommen Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Hausverwaltung und Kontoführungsgebühren.

Auch Fahrtkosten zur Immobilie sind absetzbar. Wenn du zu Besichtigungen, Handwerkerkoordination oder Mietersuche fährst, kannst du 30 Cent pro Kilometer ansetzen. Werbekosten für die Mietersuche, Maklergebühren und Kosten für Inserate zählen ebenfalls. Selbst das Arbeitszimmer kannst du anteilig absetzen, wenn du die Vermietung dort verwaltest.

Instandhaltungskosten wie Reparaturen, Renovierungen oder Austausch von Geräten sind sofort absetzbar. Aufwendungen bis 1.000 Euro netto gelten als Erhaltungsaufwand und können direkt abgezogen werden. Größere Modernisierungen musst du über mehrere Jahre abschreiben. Prüfe bei jeder Ausgabe, ob sie steuerlich geltend gemacht werden kann – oft summieren sich scheinbare Kleinigkeiten zu erheblichen Beträgen.

Spekulationsfrist beachten

Wenn du eine vermietete Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach Kauf wieder verkaufst, musst du den Gewinn versteuern. Diese Spekulationsfrist soll verhindern, dass Immobilien nur zur kurzfristigen Gewinnmitnahme gekauft werden. Der Gewinn errechnet sich aus dem Verkaufspreis abzüglich Kaufpreis, Kaufnebenkosten und Investitionen.

Selbstgenutzte Immobilien haben eine kürzere Frist: Wenn du zwischen Kauf und Verkauf sowie im Verkaufsjahr selbst in der Immobilie gewohnt hast, ist der Gewinn steuerfrei. Das gilt auch, wenn du die Immobilie im Verkaufsjahr und den beiden Jahren davor selbst genutzt hast. Diese Regelung ist besonders interessant für Menschen, die erst selbst wohnen und später vermieten möchten.

Nach Ablauf der Spekulationsfrist kannst du steuerfrei verkaufen. Selbst hohe Wertsteigerungen bleiben dann unversteuert. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber anderen Kapitalanlagen. Bei Aktien oder Fonds musst du auf Gewinne immer 25 Prozent Abgeltungsteuer zahlen, bei Immobilien nach zehn Jahren nicht. Das macht Immobilien besonders für langfristig orientierte Anleger attraktiv.

Risiken kennen und minimieren

Immobilien gelten als sichere Geldanlage, sind aber keineswegs risikolos. Wer die möglichen Fallstricke kennt und vorbeugt, erhöht seine Erfolgschancen deutlich. Drei Risikobereiche solltest du besonders im Blick haben.

Mietausfall und Leerstand

Auch bei sorgfältiger Mieterauswahl kann es zu Zahlungsausfällen kommen. Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Scheidung können dazu führen, dass Mieter ihre Miete nicht mehr zahlen können. Ein Räumungsprozess dauert in Deutschland oft sechs bis zwölf Monate. In dieser Zeit erhältst du keine Miete, musst aber weiterhin Kredit und Nebenkosten zahlen.

Gegen Mietausfall kannst du dich mit einer Mietausfallversicherung schützen. Sie übernimmt die Miete, wenn der Mieter nicht zahlt, und die Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Die Prämie liegt bei etwa 3 bis 5 Prozent der Jahresmiete. Ob sich das lohnt, hängt von deiner Risikobereitschaft ab. Viele Vermieter verzichten darauf und bilden stattdessen Rücklagen für solche Fälle.

Leerstand ist ein weiteres Risiko, besonders in strukturschwachen Regionen. Wenn du mehrere Monate keine Mieter findest, fehlen Einnahmen, während Kosten weiterlaufen. In gefragten Lagen ist das Risiko gering, in ländlichen Regionen oder schrumpfenden Städten höher. Kalkuliere mit 2 bis 3 Prozent Leerstand – bei 12.000 Euro Jahreskaltmiete entspricht das 240 bis 360 Euro Einnahmeverlust.

Kostenstruktur bei Immobilienvermietung: Einnahmen vs. Ausgaben
12.000 €
Bruttomieteinnahmen pro Jahr
4.500 €
Gesamtkosten pro Jahr
7.500 €
Nettoertrag pro Jahr
Wichtig zu wissen
Bei einer vermieteten Immobilie bleiben nach Abzug aller Kosten etwa 60-65 Prozent der Bruttomieteinnahmen als Nettoertrag übrig. Die größten Kostenblöcke sind Instandhaltungsrücklagen und laufende Nebenkosten. Kalkuliere immer mit einem Sicherheitspuffer für unvorhergesehene Ausgaben.
Quelle: Eigene Berechnung basierend auf Durchschnittswerten 2025

Instandhaltungskosten im Alter

Jede Immobilie altert und benötigt regelmäßige Instandhaltung. Dach, Heizung, Fenster und Fassade haben begrenzte Lebensdauern. Nach 20 bis 30 Jahren stehen größere Sanierungen an. Eine neue Heizung kostet 10.000 bis 20.000 Euro, ein neues Dach 20.000 bis 40.000 Euro, neue Fenster 10.000 bis 15.000 Euro. Diese Kosten kommen oft gebündelt und belasten deine Liquidität erheblich.

Bilde von Anfang an Rücklagen für Instandhaltung. Die Faustregel lautet: 1 Euro pro Quadratmeter und Monat. Bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung sind das 960 Euro pro Jahr. Über 20 Jahre summiert sich das auf knapp 20.000 Euro – ein realistischer Puffer für die wichtigsten Sanierungen. Je älter die Immobilie beim Kauf, desto höher sollte die Rücklage sein.

Auch unvorhergesehene Schäden können teuer werden. Wasserschäden, Schimmelbefall oder Probleme mit der Statik erfordern oft sofortiges Handeln. Nicht alles zahlt die Versicherung. Halte deshalb immer eine Liquiditätsreserve von mindestens 10.000 Euro vor. Diese Summe sollte verfügbar sein, ohne dass du Kredite aufnehmen oder Wertpapiere verkaufen musst.

Klumpenrisiko vermeiden

Wer sein gesamtes Vermögen in eine Immobilie steckt, geht ein hohes Klumpenrisiko ein. Wenn die Immobilie an Wert verliert, die Lage sich verschlechtert oder größere Schäden auftreten, ist dein komplettes Vermögen betroffen. Diversifikation ist auch bei Immobilien wichtig, allerdings schwerer umsetzbar als bei Wertpapieren.

Eine Möglichkeit ist, mehrere kleinere Immobilien statt einer großen zu kaufen. Statt einer 400.000-Euro-Wohnung könntest du zwei Wohnungen für jeweils 200.000 Euro in verschiedenen Städten erwerben. Das streut das Risiko, erfordert aber auch mehr Verwaltungsaufwand. Zudem sind kleinere Wohnungen oft relativ teurer als große.

Eine andere Strategie ist die Kombination verschiedener Anlageformen. Steck nicht dein gesamtes Vermögen in Immobilien, sondern diversifiziere mit ETFs, Festgeld oder anderen Anlageklassen. Eine ausgewogene Altersvorsorge könnte zu 50 Prozent aus Immobilien, zu 30 Prozent aus ETFs und zu 20 Prozent aus sicheren Anlagen bestehen. So profitierst du von den Vorteilen verschiedener Anlageformen und minimierst gleichzeitig Risiken.

Für wen sich Immobilien als Altersvorsorge eignen

Immobilien sind nicht für jeden die richtige Wahl zur Altersvorsorge. Deine persönliche Situation, deine Ziele und deine Risikobereitschaft entscheiden darüber, ob diese Anlageform zu dir passt. Drei Aspekte helfen bei der Entscheidung.

Selbstnutzung oder Vermietung

Selbstgenutzte Immobilien sind vor allem dann sinnvoll, wenn du im Alter mietfrei wohnen möchtest. Die gesparte Miete erhöht dein verfügbares Einkommen im Ruhestand. Außerdem bist du unabhängig von Vermietern und Mieterhöhungen. Der psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen: Das Gefühl, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, gibt vielen Menschen Sicherheit.

Für die reine Altersvorsorge ist Vermietung meist lukrativer. Du kannst mehrere kleinere Objekte kaufen statt eines großen, in rentableren Lagen investieren und flexibler bleiben. Wenn du im Alter mehr Geld brauchst, verkaufst du eine Immobilie. Bei Selbstnutzung ist das schwieriger, weil du selbst darin wohnst. Zudem nutzt du die steuerlichen Vorteile der Vermietung nicht.

Eine Kombinationsstrategie ist ebenfalls möglich: Kaufe eine Immobilie zur Selbstnutzung und eine zweite zur Vermietung. So sicherst du dir mietfreies Wohnen und generierst zusätzlich Mieteinnahmen. Diese Strategie erfordert aber mehr Eigenkapital und ein höheres Einkommen, um beide Finanzierungen zu stemmen. Für die meisten Anleger ist eine klare Entscheidung zwischen Selbstnutzung und Vermietung sinnvoller.

Alternative Anlageformen im Vergleich

Immobilien haben gegenüber anderen Anlageformen Vor- und Nachteile. ETFs bieten bessere Diversifikation, höhere Liquidität und geringeren Verwaltungsaufwand. Die langfristige Rendite liegt bei breit gestreuten Aktien-ETFs historisch bei 6 bis 8 Prozent. Immobilien erreichen bei Berücksichtigung aller Kosten oft 3 bis 5 Prozent Nettorendite. Allerdings nutzt du bei Immobilien den Hebeleffekt durch Fremdkapital.

Die gesetzliche Rente ist sicher, reicht aber meist nicht aus. Private Rentenversicherungen bieten Garantien, haben aber hohe Kosten und niedrige Renditen. Die betriebliche Altersvorsorge profitiert von Arbeitgeberzuschüssen und Steuervorteilen, bindet dich aber an deinen Arbeitgeber. Riester- und Rürup-Rente haben hohe Förderungen, aber auch viele Einschränkungen und Kosten.

Immobilien punkten durch Inflationsschutz, steuerliche Vorteile und stabile Cashflows. Sie erfordern aber hohes Eigenkapital, viel Zeit für Verwaltung und bieten wenig Flexibilität. Du kannst nicht mal eben 10.000 Euro entnehmen wie bei einem ETF-Depot. Ein Verkauf dauert Monate und verursacht Kosten. Für aktive Menschen mit ausreichend Kapital und langer Planungshorizont können Immobilien die richtige Wahl sein.

Entscheidungsbaum: Ist eine Immobilie als Altersvorsorge für dich geeignet?
Eigenkapital vorhanden: Mindestens 20-30% des Kaufpreises solltest du mitbringen können
Stabiles Einkommen: Unbefristeter Job oder nachweisbar stabiles Geschäft als Selbstständiger
Langer Zeithorizont: Mindestens 15-20 Jahre Zeit, um Wertsteigerungen zu realisieren
Zeit für Verwaltung: Bereitschaft, dich um Mieter, Reparaturen und Verwaltung zu kümmern
Risikotoleranz: Du kannst mit Mietausfällen und Wertschwankungen umgehen
Wichtig zu wissen
Je mehr dieser Voraussetzungen du erfüllst, desto besser eignet sich eine Immobilie als Altersvorsorge. Treffen alle fünf Punkte zu, bist du ein idealer Kandidat. Bei weniger als drei erfüllten Punkten solltest du eher über andere Anlageformen nachdenken oder noch einige Jahre mit dem Immobilienkauf warten.
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Expertenempfehlungen

Persönliche Voraussetzungen prüfen

Immobilien als Kapitalanlage erfordern neben Eigenkapital auch Zeit und Nerven. Du musst Mieter finden, Verträge verhandeln, Handwerker koordinieren und dich um Instandhaltung kümmern. Wer keine Lust auf Vermieterthemen hat, ist mit anderen Anlageformen besser bedient. Eine Hausverwaltung kostet zwar Geld, nimmt dir aber viel Arbeit ab.

Deine berufliche Situation spielt eine Rolle. Ein unbefristeter Job mit stabilem Einkommen ist Voraussetzung für eine Finanzierung. Selbstständige haben es schwerer, bekommen aber mit guten Jahresabschlüssen ebenfalls Kredite. Wichtig ist ein langfristiger Horizont: Immobilien lohnen sich nur, wenn du sie mindestens 15 bis 20 Jahre hältst. Wer in fünf Jahren ins Ausland ziehen oder beruflich flexibel bleiben möchte, sollte besser auf Immobilien verzichten.

Auch deine Risikotoleranz ist entscheidend. Immobilien sind weniger volatil als Aktien, aber illiquide und mit Klumpenrisiken verbunden. Wer nachts nicht schlafen kann, weil die Miete drei Tage zu spät kommt, ist für Immobilieninvestments nicht geeignet. Wer dagegen langfristig denkt, Schwankungen aussitzen kann und sich von kurzfristigen Problemen nicht aus der Ruhe bringen lässt, hat gute Chancen auf Erfolg.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ja, auch bei Zinsen von 3,3 bis 3,8 Prozent können Immobilien attraktiv sein. Die Mietrenditen liegen mit durchschnittlich 4 Prozent darüber. Entscheidend ist, dass du ausreichend Eigenkapital mitbringst und eine Immobilie in guter Lage wählst. Die Steuervorteile und der Inflationsschutz machen Immobilien weiterhin interessant.

Experten empfehlen mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital. Bei einer 300.000-Euro-Immobilie wären das 60.000 bis 90.000 Euro. Je mehr Eigenkapital, desto bessere Zinskonditionen erhältst du. Zusätzlich solltest du die Kaufnebenkosten von 10 bis 15 Prozent selbst finanzieren können.

Eine Vollfinanzierung ist teurer und risikoreicher, kann aber in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Voraussetzung ist ein sehr hohes und sicheres Einkommen sowie eine erstklassige Bonität. Junge Menschen mit langer Erwerbszeit haben eher die Chance, eine Vollfinanzierung erfolgreich zu stemmen. Für die meisten ist eine klassische Finanzierung mit Eigenkapital die bessere Wahl.

Rechne mit Hausverwaltung, Instandhaltungsrücklagen, Versicherungen, Grundsteuer und nicht umlegbaren Betriebskosten. Als Faustregel gelten etwa 20 bis 30 Prozent der Bruttomieteinnahmen. Bei 12.000 Euro Jahreskaltmiete sind das 2.400 bis 3.600 Euro Kosten. Hinzu kommen größere Reparaturen, für die du Rücklagen bilden solltest.

Die höchsten Renditen findest du in ostdeutschen Städten wie Hoyerswerda, Görlitz oder Dessau-Roßlau mit 6 bis 7 Prozent. Diese sind aber mit höheren Risiken verbunden. Einen guten Kompromiss bieten B- und C-Städte mit 4 bis 5 Prozent Rendite und überschaubarem Risiko. Metropolen wie München oder Hamburg haben niedrigere Renditen um 3 Prozent, dafür mehr Sicherheit.

Du kannst 2 Prozent des Gebäudewerts jährlich abschreiben, dazu alle Kosten wie Zinsen, Hausverwaltung und Instandhaltung absetzen. In den ersten Jahren übersteigen die Werbungskosten oft die Mieteinnahmen. Bei einem Grenzsteuersatz von 35 Prozent und 5.000 Euro steuerlichem Verlust sparst du etwa 1.750 Euro Steuern pro Jahr.

Du musst Kredit und Nebenkosten weiterhin zahlen, auch wenn keine Mieteinnahmen fließen. Eine Mietausfallversicherung kann das Risiko abfedern, kostet aber 3 bis 5 Prozent der Jahresmiete. Alternativ solltest du Rücklagen für drei bis sechs Monate Mietausfall bilden. Bei der Mieterauswahl hilft eine Schufa-Auskunft, um das Risiko zu minimieren.

Neubauten haben niedrigere Nebenkosten, weniger Instandhaltungsaufwand und erfüllen aktuelle Energiestandards. Sie sind aber teurer im Einkauf. Bestandsimmobilien kosten weniger, benötigen aber oft Sanierungen. Die Entscheidung hängt von deinem Budget und deiner Risikobereitschaft ab. Beide Varianten können rentabel sein.

Mindestens 15 bis 20 Jahre, idealerweise bis zur Spekulationsfrist von zehn Jahren plus weitere Jahre zur Wertsteigerung. Nach Ablauf der Spekulationsfrist kannst du steuerfrei verkaufen. Je länger du hältst, desto mehr profitierst du vom Tilgungseffekt und steigenden Mieteinnahmen. Kurzfristige Immobilieninvestments lohnen sich selten.

Grundsätzlich ja, aber die Risiken sind höher. Du kennst den Markt schlechter, die Rechtslage ist anders und die Verwaltung aus der Ferne schwierig. Wechselkursrisiken kommen hinzu. Für die Altersvorsorge sind Immobilien in Deutschland meist sicherer. Wenn Ausland, dann mit professioneller Unterstützung vor Ort und nur mit einem Teil deines Vermögens.

Beide Anlageformen haben Vor- und Nachteile. ETFs bieten bessere Liquidität, niedrigere Einstiegshürden und einfachere Verwaltung. Immobilien punkten durch steuerliche Vorteile, Inflationsschutz und den Hebeleffekt durch Fremdkapital. Eine Kombination beider Anlageformen ist für viele die beste Lösung. So diversifizierst du dein Risiko optimal.

Nicht zwingend. Eine Hausverwaltung übernimmt das für dich, kostet aber 20 bis 30 Euro pro Monat. Viele Vermieter beauftragen Handwerker selbst, um Kosten zu sparen. Das erfordert aber Zeit und Koordinationsaufwand. Für Berufstätige mit wenig Zeit lohnt sich eine Hausverwaltung. Wer Zeit hat und sich auskennt, spart mit Eigenregie Geld.

Die Bruttomietrendite berücksichtigt nur Kaufpreis und Jahreskaltmiete. Die Nettomietrendite zieht alle Kosten wie Instandhaltung, Hausverwaltung und Versicherungen ab. Die Nettorendite liegt etwa 1,5 bis 2 Prozentpunkte unter der Bruttorendite und zeigt den tatsächlichen Ertrag. Für realistische Kalkulationen solltest du immer die Nettorendite betrachten.

Schalte Anzeigen auf großen Portalen, formuliere klare Anforderungen und führe Besichtigungen durch. Verlange eine Selbstauskunft, Gehaltsnachweise und eine Schufa-Auskunft. Ein Vorgespräch hilft, den Eindruck abzurunden. Gute Mieter zahlen pünktlich, pflegen die Wohnung und bleiben lange. Qualität geht vor Schnelligkeit bei der Mieterauswahl.

Eine Wohngebäudeversicherung ist Pflicht und deckt Schäden durch Feuer, Leitungswasser und Sturm ab. Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht schützt vor Ansprüchen Dritter, etwa bei Unfällen auf dem Grundstück. Eine Mietausfallversicherung ist optional, aber sinnvoll. Rechtschutzversicherungen für Mietrecht können bei Streitigkeiten hilfreich sein.

Lass uns gemeinsam deine finanzielle Zukunft planen

Du hast jetzt einen umfassenden Überblick über Immobilien als Altersvorsorge. Ob diese Anlageform zu dir passt, hängt von deiner individuellen Situation ab. Eigenkapital, Einkommen, Risikobereitschaft und persönliche Ziele spielen zusammen.

Als unabhängiger Finanzberater unterstütze ich dich dabei, die richtige Entscheidung zu treffen. Gemeinsam analysieren wir deine Situation und entwickeln eine Strategie, die wirklich zu dir passt. Dabei schaue ich nicht nur auf Immobilien, sondern auf deine gesamte Altersvorsorge. Vielleicht ist eine Kombination aus Immobilien und anderen Anlageformen für dich optimal.

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Das Erstgespräch ist unverbindlich und kostenfrei. Keine versteckten Kosten, keine Verpflichtungen und kein Verkaufsdruck. Mir geht es darum, dass du die richtigen Entscheidungen für deine finanzielle Zukunft triffst. Je früher du anfängst, desto entspannter erreichst du deine Ziele.